Vielseitig, nährstoffreich und ein Stück Heimat
Steckbrief Apfel
Wann hat unser Apfel Saison? Grundsätzlich gibt es Frühsorten in den Sommermonaten von Mitte Juli bis Anfang September gefolgt von den Herbstsorten Mitte September bis Anfang Oktober und den Lager-/Spätsorten, den Winteräpfeln. Die sind richtig gelagert bis 12 Monate haltbar. So finden wir den Apfel ganzjährig im Supermarkt, allen voran die Klassiker wie Braeburn, Gala, Golden Delicious oder Elstar.
Besonders im Herbst werden auf dem Wochenmarkt oder auf Bauernhöfen viele verschiedene Sorten angeboten - frisch ab Baum! Darunter finden sich auch unbekanntere Namen, wie Berner Rosen, Sauergrauech, Baarapfel, Kupferschmiediker, Reinette, Baschiapfel, Basler Winterapfel, Beffert, Fraurotacher, Hänseler und viele mehr. Viele Kantone haben ihre eigenen Sorten, auf ProSpecieRara kann man sich durch unzählige Seiten scrollen. Kein Wunder, denn um 1900 gab es in der Schweiz weit über 3000 Obstsorten!
Alte Sorten für Allergiker
Alte Apfelsorten werden häufig von Allergikern, z.B. auf Birkenpollen, viel besser vertragen, da diese häufig einen hohen Polyphenolgehalt haben. Es wird vermutet, dass dieser sekundäre Pflanzenstoff die allergenen Stoffe im Apfel unschädlich macht. Der Apfel ist aromatischer, dafür weniger süss und anfälliger auf Verfärbung des Fruchtfleisches. Da ist es nicht verwunderlich, dass diese wertvollen alten Apfelsorten im Supermarkt von den makellos-gezüchteten Sorten verdrängt wurden.
Die Apfelhaut ist voller Nährstoffe
Die Äpfel sind reich an sekundären Pflanzenstoffen, enthalten jede Menge Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie sind ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant. Die Inhaltsstoffe sind je nach Sorte, Wetterbedingungen und Lagerung unterschiedlich. Was jedoch gleich bleibt ist, dass sich die meisten gesunden Inhaltsstoffe in der Haut befinden. Also: bitte den Apfel nicht schälen!
Apfelsaft ist (leider) ein Süssgetränk
Die Äpfel enthalten wie alle Früchte reichlich Fruchtzucker. Das kann bei Menschen mit Reizdarm oder bei einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit verschiedene Beschwerden, wie Blähungen und Durchfall, verursachen. Auch hier sind alte Sorten, besonders auch die sauren Äpfel, besser verträglich. Am besten mit kleinen Portionen die persönlich tolerierte Menge austesten oder verschiedene Zubereitungsarten wie kochen ausprobieren.
Damit man nicht zu viel Fruchtzucker aufnimmt, ist natürlich auch die Menge entscheidend. So enthält ein Apfel à 150 Gramm rund 17 g Zuckerarten und 3 dl Apfelsaft rund 40 g Zuckerarten. Zudem wird der Apfel langsam verdaut und der Apfelsaft wird sehr schnell aufgenommen – ein Riesenunterschied! Also Apfelsaft wenn möglich mit Wasser verdünnt geniessen und wie ein anderes Süssgetränk handhaben.
Ich persönlich vertrage Apfelsaft mit meinem Reizdarm sowieso nicht so gut. Da beisse ich lieber in einen ganzen Apfel, am liebsten in eine alte Sorte. Also, nichts wie los zum nächsten Bauernmarkt!
Ein paar gluschtige Apfelrezepte und wie man Äpfel am besten in Rezepten kombiniert erfahrt ihr in meinem nächsten Blog-Beitrag!
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